Das ist der Triumph der Ungerechtigkeit: Mit solchen Gefühlen blicken die Christen
im Bundesstaat Orissa auf die letzten drei Jahre zurück. In dieser Zeit sei nichts
geschehen, um die Verantwortlichen für antichristliche Massaker zur Rechenschaft zu
ziehen, so Kirchenvertreter zum vatikanischen Fidesdienst. Der Rechtsstaat sei gescheitert.
Am kommenden 24. August – der Tag wurde symbolhaft ausgewählt – werden die Christen
von Orissa der Opfer im Gebet gedenken. Ein lokales Gericht verurteilte zwar vor kurzem
neun Angeklagte zur Zwangsarbeit. Das Gerichtsurteil wird von der christlichen Gemeinschaft
aber „als zu milde und ganz und gar unangemessen“ angesehen, so Fides. Bei den Aktionen
von Hindu-Extremisten im Distrikt Khandamal im Jahr 2008 wurden mehr als 56.000 Christen
aus ihren Häusern und von ihrem Land vertrieben. In 400 Dörfern wurde eine ,,Säuberung
von den Christen" vorgenommen und ca. 300 Kirchen verbrannt. Es gab ca. 100 Tote,
Tausende von Verletzten, zahlreiche Frauen wurden vergewaltigt. Mehr als 2000 Häuser
sind noch nicht wieder aufgebaut, und die christlichen Familien leben in Notunterkünften
oder in Baracken an der Peripherie von Bhubanewar, der Hauptstadt des Bundesstaates
Orissa.