2011-07-20 15:09:50

Vatikan/UNO: Zugang zu Aidstherapien garantieren


RealAudioMP3 „Arme und hilfsbedürftige Menschen müssen Zugang zu HIV- und Aidstherapien haben. Das muss garantiert werden.“ Jean-Marie Mupendawatu stammt aus dem Kongo und ist seit wenigen Tagen Sekretär und damit der zweite Mann im vatikanischen Gesundheitsrat. Sein Ziel ist es, die Versorgung mit den so genannten antiretroviralen Medikamenten auch für Menschen in besonders armen Regionen sicher zu stellen. „In einigen Regionen Afrikas haben weniger als fünf Prozent der Infizierten einen Zugang zu Aids-Medikamenten.“

Aidskranke Menschen lebten besonders in Ländern mit mittlerem oder niedrigem Einkommen. In diesen Ländern stellten Pharmafirmen immer weniger ermäßigte Medikamenten gegen die Viruserkrankung zur Verfügung. Davor hat die Organisation Ärzte ohne Grenzen auf einer Aidskonferenz gewarnt, die an diesem Mittwoch in Rom zu Ende geht. Organisiert wurde die Tagung von der Internationalen Aidsgesellschaft.

Es sei moralisch falsch, Millionen von Menschen die lebensrettenden Medikamente vorzuenthalten, kritisierte der Leiter des UNO-Aids-Programms, Michel Sidibe. Er forderte eine bessere Versorgung armer Bevölkerungsschichten mit Medikamenten gegen die Immunschwächekrankheit. In einem jetzt in Rom vorgelegten Bericht verzeichnet die UNO-Organisation jedoch, dass immer mehr Geld in die Prävention von HIV und Aids fließt. Im Gespräch mit Radio Vatikan bestätigt der stellvertretende Unaids-Direktor, Paul DeLay:

„Dieser Bericht verzeichnet die Gelder, die für die Forschung ausgegeben werden. Sie sind in den letzten Jahren stetig gestiegen. Für die Suche nach Impfungen oder Mikroben abtötende Mittel zum Beispiel. Mit Mikrobiziden könnten sich Frauen schützen. Es wird ja auch nach einer Pille zur HIV-Prophylaxe geforscht. Dieser Bericht unterstreicht, dass wir die Ausbreitung dieser Epidemie nur mit Prävention stoppen können. Er zeigt aber auch, dass wir immer noch neue Ansatzpunkte und Mittel brauchen. Auch ist nicht klar, wie effektiv die einzelnen Mittel sind und wie die Bevölkerung auf bestimmte Maßnahmen reagiert. Es könnte ein negativer Effekt entstehen, dass Menschen – weil sie sich ja scheinbar durch bestimmte Mittel schützen – ihr Risikoverhalten wieder verstärken.“

(rv/pm 20.07.2011 bp)








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