Ein positives Urteil über die 68er: Kurienkardinal Robert Sarah hat die Gründung des
päpstlichen Entwicklungshilfe-Rates „Cor Unum“ vor 40 Jahren gewürdigt. In einem Beitrag
für die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ betonte der derzeitige Präsident des Rates
die positiven Impulse der „1968er-Bewegung“. Papst Paul VI. habe die Vatikanbehörde
„Cor Unum“ in einer Zeit gegründet, in der ein großer Wandel in Kirche und Welt stattgefunden
habe, heißt es in dem Artikel. Die Kirche habe sozialen Fragen zunehmend größere Aufmerksamkeit
geschenkt. In der westlichen Kultur sei gleichzeitig der Protest der „68er“ gegenüber
traditionellen Wertvorstellungen und Verhaltensweisen aufgekommen, der auch die Kirche
nicht unberührt gelassen habe. Dies und das Zweite Vatikanische Konzil habe das Verhältnis
von Kirche und Welt auf die Tagesordnung kommen lassen, hebt der Kurienkardinal hervor.
Andererseits habe jedoch die Gefahr einer Verabsolutierung der irdischen Verhältnisse
bestanden, die das christliche Zeugnis verdunkle. - Der Päpstliche Rat „Cor Unum“
war am 15. Juli 1971 von Papst Paul VI. mit dem Schreiben „Amoris Officio“ gegründet
worden. Seine Aufgabe ist die Koordinierung der karitativen Aktivität der katholischen
Kirche sowie die Herausgabe der Fastenbotschaft des Papstes. Mit Hilfe von „Cor Unum“
übergibt der Papst zudem Spenden für die Katastrophenhilfe, wie zuletzt für die Opfer
der Dürrekatstrophe. (kap 20.07.2011 bp)