Die zwangsverheiratete Farah Hatim bleibt bei ihrem muslimischen Ehemann. Die junge
Katholikin, die zur Heirat mit einem Muslim und zur Bekehrung zum Islam gezwungen
worden war, habe sich an diesem Mittwoch vor dem Obersten Gericht in Multan für ihre
„neue“, muslimische Familie entschieden. Das berichtet der Fides-Dienst unter Berufung
auf lokale Quellen. Farahs katholische Familie hält es für möglich, dass sich die
junge Frau aufgrund von Drohungen dafür entschieden hat, bei ihrem muslimischen Ehemann
zu bleiben. Auch eine Schwangerschaft schlossen die Angehörigen nicht aus: in diesem
Fall würde sie bei einer Trennung gesellschaftlich für immer verstoßen werden und
keinen anderen Mann mehr finden, gab die Familie an. Farahs Familie hofft derweil
auf Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft: sie solle das pakistanische
Parlament unter Druck setzen, den Fall nicht abzuschließen. Der Fall Farah Hatim
hatte in Pakistan in den vergangenen Wochen für Aufruhr gesorgt; vermittelt zwischen
christlicher und muslimischer Seite hatte der Bruder des ermordeten Minderheitenministers,
Paul Bhatti, der auch Sonderberater des Premierministers für religiöse Minderheiten
in Pakistan ist. Über 700 junge Frauen jährlich werden nach Angaben von Fides in Pakistan
entführt und zur Heirat mit Muslimen gezwungen.