2011-07-20 14:55:17

Pakistan: „Freie Entscheidung“?


Die zwangsverheiratete Farah Hatim bleibt bei ihrem muslimischen Ehemann. Die junge Katholikin, die zur Heirat mit einem Muslim und zur Bekehrung zum Islam gezwungen worden war, habe sich an diesem Mittwoch vor dem Obersten Gericht in Multan für ihre „neue“, muslimische Familie entschieden. Das berichtet der Fides-Dienst unter Berufung auf lokale Quellen. Farahs katholische Familie hält es für möglich, dass sich die junge Frau aufgrund von Drohungen dafür entschieden hat, bei ihrem muslimischen Ehemann zu bleiben. Auch eine Schwangerschaft schlossen die Angehörigen nicht aus: in diesem Fall würde sie bei einer Trennung gesellschaftlich für immer verstoßen werden und keinen anderen Mann mehr finden, gab die Familie an. Farahs Familie hofft derweil auf Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft: sie solle das pakistanische Parlament unter Druck setzen, den Fall nicht abzuschließen.
Der Fall Farah Hatim hatte in Pakistan in den vergangenen Wochen für Aufruhr gesorgt; vermittelt zwischen christlicher und muslimischer Seite hatte der Bruder des ermordeten Minderheitenministers, Paul Bhatti, der auch Sonderberater des Premierministers für religiöse Minderheiten in Pakistan ist. Über 700 junge Frauen jährlich werden nach Angaben von Fides in Pakistan entführt und zur Heirat mit Muslimen gezwungen.

(fides 20.07.2011 pr)








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