Im US-amerikanischen Haushaltsstreit appellieren mehr als 5.000 katholische, protestantische
und jüdische Geistliche bzw. Rabbiner sowie Ordensobere an US-Präsident Barack Obama
und den Kongress in Washington: Sie sollten im Konflikt um die Anhebung der zulässigen
Staatsverschuldungsgrenze nicht Kompromisse schließen, die zu Lasten der Ärmsten gehen.
Konkret geht es um die für die Armen überlebenswichtigen Sozialprogramme wie SNAP
(Essensmarken), WIC (Kinderhilfe), Medicaid (Gesundheit) und Head Start (Familienförderung).
Die von den Jesuiten herausgegebene Zeitschrift „America" veröffentlichte am Montag
einen entsprechenden Appell mit katholischen Unterzeichnern, zuvor hatte die protestantische
Zeitschrift „Sojouners" eine Liste mit Tausenden Unterschriften gebracht. Die Initiative
trägt den Titel „Circle of Protection". Unterstützt wird der Appell von der Kommission
für Gerechtigkeit und Frieden der US-Bischofskonferenz. Kommissionsvorsitzender Bischof
Howard Hubbard betonte, „moralisch angemessene" Maßnahmen zur Defizit- und Verschuldungsverringerung
seien notwendig, sie dürften aber nicht zu Lasten der Ärmsten gehen. Seit Wochen ringen
die Parteien im Kongress in Washington um einen Weg, bis zum 2. August den Kreditrahmen
der USA zu erhöhen und gleichzeitig zumindest ein abgespecktes Sparprogramm auflegen
zu können.