2011-07-18 18:12:41

Malaysia: „Razak undemokratisch“


Malaysische Katholiken, unter ihnen Priester und Ordensleute, haben in einem Brief an Papst Benedikt XVI. ihre Besorgnis über seinen Empfang für Ministerpräsident Najib Razak an diesem Montag ausgedrückt. Das berichtet die Agentur Kipa im Anschluss an die Audienz. Razaks Regierung habe wiederholt „unnötig exzessive Gewalt“ gegen Bürgerrechtsgruppen eingesetzt und sich religiöser Ressentiments bedient, steht in dem Schreiben. Benedikt XVI. dürfe keine „einseitige Sicht der Entwicklungen“ in Malaysia erhalten. Hier eine Zusammenfassung des Briefes, der von 365 Katholiken und anderen Christen unterzeichnet wurde. Radio Vatikan stützt sich auf Angaben der Agentur Kipa.



Entgegen den Beteuerungen einer gemäßigten Haltung gehe Razak auf undemokratische Weise gegen Oppositionelle vor. Als Beispiel verweisen die Unterzeichner auf die Einsätze gegen eine Großkundgebung für Wahlrechtsreformen am 10. Juli, bei der zahlreiche Demonstranten festgenommen wurden. Sechs Aktivisten, unter ihnen eine katholische Parlamentsabgeordnete, würden weiter ohne Gerichtsverfahren festgehalten. Die katholischen Bürgerrechtler werfen dem Ministerpräsidenten weiter vor, die verfassungsrechtlich garantierte Religionsfreiheit in Malaysia zu beschneiden. Der Zeitpunkt des Besuchs beim Papst nähre den Verdacht, dass es darum gehe, die Unterstützung der starken christlichen Minderheit in den Bundesstaaten Sabah und Sarawak zu gewinnen. Eine Einrichtung diplomatischer Beziehungen zwischen Malaysia und dem Heiligen Stuhl sei „ein guter Schritt“, komme aber nicht zur richtigen Zeit, schreiben die Unterzeichner. Malaysische Bürger aller Ethnien und Glaubensrichtungen hätten ein respektvolles und friedliches Zusammenleben gelernt. Dies stehe jedoch im Gegensatz zu „beschämendem Verhalten einiger unserer politischen Führer, die ungeniert religiöse Stimmungen über all die Jahre manipuliert“ hätten, um an der Macht zu bleiben.

(kipa 18.07.2011 pr)








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