Die päpstliche Stiftung „Populorum Progressio“ will in diesem Jahr knapp drei Millionen
Dollar an mehrere Projekte in Lateinamerika vergeben. Der internationale Verwaltungsrat
der Stiftung will vom kommenden Dienstag bis Donnerstag bei einer Tagung über 216
Förderanträge aus 19 lateinamerikanischen Ländern beraten, teilte der Vatikan am Freitag
mit. Erstmals werde Kardinal Robert Sarah, der als neuer Chef des Päpstlichen Rates
„Cor Unum“ auch Präsident der Stiftung ist, die Tagung in einem Kloster nahe der nordbrasilianischen
Stadt Belem leiten. Die Stiftung wurde 1992 anlässlich der 500-Jahr-Feiern der Evangelisierung
Amerikas von Papst Johannes Paul II. gegründet, um besonders die Urbevölkerung und
die Afroamerikaner in Lateinamerika und den Karibikstaaten zu unterstützen. Mit seiner
Initiative wollte der Papst dort zur Förderung der Agrarreform, der sozialen Gerechtigkeit
und des Friedens beitragen. Der Name der Einrichtung bezieht sich auf die Enzyklika
„Populorum Progressio“ Papst Pauls VI. von 1967, die sich mit Fragen einer weltweiten
gerechten Entwicklung befasst.