Pakistan: Fall Farah Hatim geht vors Oberste Gericht
Das Oberste Gericht in Multan wird über den Fall der jungen Katholikin Farah Hatim
entscheiden. Das sagte Paul Bhatti, Sonderberater des Premierministers für religiöse
Minderheiten in Pakistan, dem vatikanischen Fidesdienst. Farah Hatim ist in der Stadt
Rahim Yar Khan im Südpunjab zur Heirat mit einem Muslim und zur Bekehrung zum Islam
gezwungen worden. Bhatti hatte in den letzten Tagen vergeblich versucht, in dem Fall
zu vermitteln. Er wandte sich nun in Absprache mit den Angehörigen der jungen Frau
an das Oberste Gericht in Multan. Eine entsprechende Anklage wurde bereits eingereicht,
man wartet nun auf den Verhandlungstermin, zu dem der Richter Farah, die Herkunftsfamilie
und die muslimische Familie vorgeladen und befragt werden sollen. Bhatti wörtlich:
„Wir hatten keine andere Wahl. Angesichts des verschlossenen Verhaltens der muslimischen
Familie möchten wir Gerechtigkeit schaffen und Farah die Möglichkeit geben, sich selbst
zu äußern“. Der Bischofs-Verantwortliche für Gerechtigkeit und Frieden, Pater Yousaf
Emmanuel, begrüßte Bhattis Vorstoß. Eine Ordensfrau aus Punjab erklärte dem Fidesdienst
hingegen, die Geschichte von Farah sei „sehr traurig, aber leider keine Seltenheit“.
Jedes Jahr würden in Pakistan „mindestens 700 solcher Fälle gemeldet“. (fides 15.07.2011
sk)