Brasilien: Bischöfe lernen Umgang mit neuen Medien
Etwa achtzig Bischöfe
aus ganz Brasilien treffen sich derzeit in Rio, um eine Strategie für die Präsenz
der Kirche im Internet und in den neuen Medien zu entwickeln. Die Menschen werden
auch in Brasilien immer mehr von passiven Nachrichtenempfängern zu aktiv Handelnden
im Internet, so Kardinal Odilo Scherer, der Erzbischof von Sao Paolo und Herr über
eine Handvoll katholischer Radiosender:
„In unserer Seelsorge müssen wir
damit rechnen, dass die Menschen in einer neuen Welt leben (Internet usw.), und an
diese neue Welt müssen wir uns gewöhnen und uns in ihr bewegen können. Wir müssen
lernen, mit den neuen Medien umzugehen, um die Menschen zu erreichen. Ich denke, es
ist sehr wichtig, dass die Kirche das lernt.“
Dazu haben die brasilianischen
Bischöfe Verstärkung aus dem Vatikan eingeladen: Erzbischof Claudio Maria Celli vom
Päpstlichen Medienrat. Und der geizt denn auch nicht mit gutem Rat:
„Die
Gesellschaft heute produziert vor allem Krach und Geräusch – das macht es dem Menschen
von heute schwer, den tieferen Sinn des Wortes zu verstehen, das die Kirche verkündigt,
und sich auf eine innere Suche zu machen. Wir haben es mit einem alltäglichen Problem
zu tun: Innehalten, schweigen, um besser zu verstehen. Alle reden dem Menschen von
heute ein, dass es gar nichts zu suchen gibt: Alles ist schon für alle verfügbar,
wie soll der Mensch da noch innerlich auf die Suche gehen? Das ist für mich eine große
Mission der Kirche in der heutigen Zeit.“