Vatikan/China: Erzbischof Hon Tai Fai beklagt eine „Situation wie in den 50ern“
Die Beziehungen zwischen Vatikan und China sind auf den Stand der 50er Jahre zurückgefallen.
Das sagt Erzbischof Savio Hon Tai Fai, Sekretär der Missionskongregation, in einem
Interview mit dem Internetdienst „Vatican Insider”. Die chinesische Regierung sei
offenbar davon überzeugt, dass sie die Kirche regieren müsste. Hon Tai Fai, der selbst
Chinese ist, führt die Verschlechterung der Lage vor allem auf die in 18 Monaten stattfindenden
Veränderungen in der politischen Hierarchie Chinas zurück: Das Zentralkomitee der
Partei bekomme eine neue Führung, und davor wollten sich alle möglichst streng zeigen.
In Honkong beginnen dagegen in diesen Tagen bereits erste öffentliche Demonstrationen
gegen die geplante illegale Bischofsweihe. Sie wenden sich gegen die Weihe selbst
genauso wie gegen den Druck der Behörden auf katholische Bischöfe, an dieser Weihe
in Shantou teilzunehmen. Insbesondere werden die Entführungen von einigen Bischöfen
und Geistlichen genannt. Dieses Verhalten der Behörden stellten nicht zuletzt eine
Verletzung der chinesischen Verfassung dar, die eigentlich Religionsfreiheit garantieren
müsste.