2011-07-08 14:30:14

Indien: Gegen Geschlechtsumwandlung bei Neugeborenen


Im Unionsstaat Madhya Pradesh verbreitet sich ein neues Phänomen: Zunehmend werden auf Anfrage der Eltern bei neugeborenen Mädchen chirurgische Geschlechtsumwandlungen vorgenommen. Bei einer staatlichen Untersuchung kam heraus, dass allein in der Stadt Indore bereits rund 300 Geschlechtsumwandlungen bei Mädchen im ersten Lebensjahr vorgenommen wurden. Die Kosten einer solchen Operation belaufen sich auf umgerechnet rund 3.200 Dollar Indore wurde unterdessen zum Ziel auch für Familien aus anderen Städten wie New Delhi oder Mumbai. Menschenrechtsorganisationen bezeichnen das Phänomen unterdessen als „schockierend“. Von einer „schrecklichen Praxis“ spricht ein Vertreter der indischen Bischöfe im Gespräch mit dem Fidesdienst. Bisher sei vor allem das Phänomen selektiver Abtreibungen bekannt gewesen: Ihm seien „in den vergangenen 20 Jahren rund 5 Millionen Mädchen zum Opfer gefallen“. Der Sprecher des Rates der Bischöfe von Madhya Pradesh erklärt: ,,Die Bevorzugung männlicher Nachkommen ist in hinduistischen Familien weit verbreitet, denn man glaubt, dass für die eigene Erlösung ein Sohn notwendig ist. Auf der Grundlage des religiösen Faktors nimmt das Problem enorme Dimensionen an.“ Von den über 1 Milliarde Einwohnern Indiens sind rund 500.000 Frauen.
(fides 08.07.2011 sk)








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