Die von der schismatisch orientierten Bruderschaft Pius X. durchgeführten Weihen sind
in Augen des Vatikans „illegal“. Daran hat Vatikansprecher Federico Lombardi an diesem
Dienstag erinnert; er reagiert damit auf Anfragen an den Vatikan bezüglich der letzten
Priesterweihen der Piusbruderschaft. Der Vatikansprecher verwies auf das Schreiben
des Papstes an die katholischen Bischöfe vom 10. März 2009. Darin schrieb Benedikt
XVI. wörtlich: „Solange die doktrinellen Fragen nicht geklärt sind, hat die Bruderschaft
keinen kanonischen Status in der Kirche und solange üben ihre Amtsträger, auch wenn
sie von der Kirchenstrafe frei sind, keine Ämter rechtmäßig in der Kirche aus.“ Vor
dem Regensburger Landgericht hat derweil der Berufungsprozess gegen den der Bruderschaft
zugehörigen Bischof Richard Williamson begonnen. Der Bischof der Bruderschaft hatte
in einem Interview den Massenmord an sechs Millionen Juden durch die Nazis abgestritten;
ihm wird Volksverhetzung vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft forderte am Montag eine
Geldstrafe von 12.000 Euro. Die Verteidigung des 71-Jährigen, der selbst nicht vor
Gericht erschien, plädierte vor dem Regensburger Landgericht auf Freispruch. Das Gericht
will das Urteil am 11. Juli verkünden.