Das Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine, Großerzbischof Swjatoslaw
Schewtschuk von Kiew, hat Papst Benedikt XVI. in sein Land eingeladen. Bereits am
26. Juni teilte Schewtschuk das in Lemberg vor 40.000 Menschen bei einem Gedenkgottesdienst
zum zehnten Jahrestag des Ukraine-Besuchs von Papst Johannes Paul II. mit. Die Messe
fand vor der Kirche der Geburt der Gottesmutter statt. Dort hatte Johannes Paul II.
2001 einen Gottesdienst gefeiert. Bei der Messe letzte Woche wurden Reliquien des
neuen Seligen Johannes Paul verehrt, die dazu in die Ukraine gebracht worden waren
(unser Foto). Schewtschuk hatte sich wenige Tage zuvor in Lemberg auch bereit erklärt,
eine Begegnung von Benedikt XVI. und dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I.
vorzubereiten. Seine Kirche verstehe sich als Brücke zwischen den katholischen und
orthodoxen Kirchen. Sie wolle ein „vollwertiges Mitglied“ des katholisch-orthodoxen
Dialogs werden, so der 41-jährige Großerzbischof. Das Verhältnis beider Konfessionen
ist unter anderem durch einen Streit um Kirchenbauten belastet. Dieser Konflikt gilt
als wichtiger Stolperstein für eine Begegnung von Benedikt XVI. und Kyrill I. Benedikt
XVI. ernannte Schewtschuk im Juni zum Mitglied der Kongregation der Ostkirchen.