Der Bischofsvikar von Tripolis fordert einen Dialog mit Staatschef Muammar Gaddafi
und seinen Anhängern. Bomben und Krieg seien unnötig, so Bischof Giovanni Martinelli
nach Angaben der Agentur Asianews. Martinelli äußerte sich mit Blick auf ein Treffen
zum Thema Libyen. Dazu kamen an diesem Dienstag in Moskau Afrikanische Union, Russland
und NATO zusammen. Ohne Dialog mit Gaddafi könne in Libyen kein Frieden zustandekommen,
so Martinelli. Derweil schlug am Montag der Präsident Südafrikas Iacob Zuma einen
neuen Plan vor, um ein Einverständnis zwischen Gaddafi und den Rebellen zu finden.
Seit dem Beginn der NATO-Mission in Libyen setzen sich Mitglieder Russlands und der
Afrikanischen Union für eine diplomatische Lösung der Krise ein. Martinelli weist
darauf hin, dass es immer noch eine große Anhängerschaft Gaddafis auf dem Land gibt.
Der Bischof berichtet, dass Tausende von Menschen in Tripolis und anderen Städten
demonstrierten, um Gaddafi zu unterstützen. Martinelli glaubt, die Bevölkerung fürchte
sich vor einer radikale Veränderung im Regime. Da sie nicht die Rebellen in Benghazi
kennen, sei Gaddafi für die meisten immer noch eine Garantie für ihre Zukunft. Deutlich
kritisiert Martinelli Frankreich, die Türkei und andere Länder der NATO, die die Rebellen
finanziell unterstützen. Er glaubt, dass ihre Reaktion nur Uneinigkeit in der Bevölkerung
stifte.