2011-07-04 14:02:57

Papst: „Aus dem Leben ein Meisterwerk machen"


RealAudioMP3 Papst Benedikt hat Künstler dazu aufgerufen, ihre schöpferische Kraft nicht in den Dienst einer hohlen Schönheit zu stellen. „Löst eure Kreativität niemals von der Wahrheit und von der Nächstenliebe, sucht niemals die Schönheit fern von Wahrheit und Nächstenliebe“, sagte Benedikt vor 60 Künstlern im Vatikan, die zu einer Ausstellung zum 60-jährigen Priesterjubiläum des Papstes Werke beisteuerten.

„Seid immer, mit dem Reichtum eurer Genialität, eurem kreativen Elan und mit Mut, Sucher der Wahrheit und Zeugen der Nächstenliebe. Lasst die Wahrheit in euren Werken aufscheinen. Und macht, dass ihre Schönheit im Blick und im Herzen derer, die sie betrachten, die Sehnsucht und das Bedürfnis weckt, die eigene Existenz schön und wahr zu machen.“

Aus der Union, mehr noch, aus der "Sinfonie, der perfekten Harmonie von Wahrheit und Nächstenliebe" entstehe "die wahre Schönheit, die Bewunderung, Staunen und echte Freude im Herzen der Menschen zu wecken vermag".

"Die Welt, in der wir leben, braucht das Aufscheinen der Wahrheit, sie hat Verlangen danach, dass die Wahrheit nicht von Lüge und Banalität entstellt wird und dass die Liebe den Stolz und den Egoismus überwindet, statt sich von ihnen überwinden zu lassen."

Genau an diesem Punkt setzt - in Papst Benedikts Sicht - die gesellschaftliche Aufgabe des Künstlers an. Der Betrachter guter Kunst soll sich gleichsam dazu herausgefordert sehen, seine eigene Existenz und die der anderen anzureichern „mit jenem Schatz, der sich niemals erschöpft, der aus dem Leben ein Meisterwerk macht und aus jedem Menschen einen außerordentlichen Künstler: die Nächstenliebe, die Liebe.“

Herzlich bedankte sich der Papst bei den Künstlern für die Werke, die sie für die Ausstellung beisteuerten. Darunter sind prominente Namen wie die Komponisten Ennio Morricone und Arvo Pärt oder der Architekt Renzo Piano. Aus Deutschland ist der Foto- und Videokünstler Christoph Brech vertreten. Viele von ihnen waren auch im Herbst 2009 bei dem großen Treffen des Papstes mit zeitgenössischen Künstlern in der Sixtinischen Kapelle dabei. Eine Begegnung, die in Benedikts Sicht bereits Frucht getragen hat.

„Die Kirche und die Künstler treffen sich wieder. Sie reden wieder miteinander, und beide sehen sie die Notwendigkeit eines Gesprächs, das immer intensiver und artikulierter sein soll, auch um der Kultur – eigentlich: den Kulturen – unserer Zeit das beredte Beispiel eines fruchtbaren und wirkungsvollen Dialogs zu geben, der darauf zielt, diese unsere Welt menschlicher und schöner zu machen.“

Die Schau „Der Glanz der Wahrheit, die Schönheit der Nächstenliebe“ ist im weitläufigen Eingangsbereich der vatikanischen Audienzhalle eingerichtet, wo man sie bis 4. September besichtigen kann. Organisiert hat die Ausstellung der Päpstliche Kulturrat, der seinerzeit auch das Treffen des Papstes mit zeitgenössischen Künstlern vorbereitet hatte.

(rv 04.07.2011 gs)








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