Kasachstan/Saudi Arabien: Schutz der Menschenrechte im Islam
Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) hat ein eigenes Menschenrechtsgremium
ins Leben gerufen. Die Kommission werde mit UN-Menschenrechtseinrichtungen zusammenarbeiten
und sich vor allem mit Menschenrechtsverletzungen in OIC-Mitgliedsstaaten befassen,
meldete die saudische Zeitung „Arab News“. Generalsekretär Ekmeleddin Ihsanoglu gab
die Gründung während der OIC-Außenministerkonferenz in der kasachischen Hauptstadt
Astana bekannt. Sitz der neuen Institution soll das saudische Dschidda sein. Dort
ist auch die Zentrale der OIC. Das Gremium werde aus 18 hochrangigen Juristen und
Menschenrechtsexperten zusammengestellt und „völlig unabhängig“ arbeiten, sagte Ihsanoglu.
Die Initiative sei eine Premiere in der islamischen Welt, zitierte „Arab News“ einen
Delegaten der Konferenz. „Es wird hundertmal besser sein, das, was in unseren Ländern
passiert, von unseren eigenen Leuten zu hören als von außen“, so der nicht namentlich
genannte Teilnehmer. Kritik der OIC-Staaten untereinander sei gewöhnungsbedürftig;
die islamischen Länder müssten jedoch lernen, ihr Haus in Ordnung zu halten, um Kritik
zu vermeiden.
Hintergrund In der OIC sind derzeit 57 Staaten
zusammengeschlossen, in denen der Islam die Mehrheits- oder eine starke Minderheitenreligion
ist. Mit Beobachterstatus sind einige andere islamische und internationale Organisationen
sowie die Staaten Bosnien-Herzegowina, die Zentralafrikanische Republik, Thailand,
Russland und die Türkische Republik Nordzypern vertreten.