D: Energiewende ja, aber nicht auf Kosten der Armen
„Brot für die Welt" hat an die Bundesregierung appelliert, ihre klimapolitische Verantwortung
auch international wahrzunehmen. Das evangelische Hilfswerk hat in einer Pressemeldung
gleichzeitig den Beschluss zum Atomausstieg begrüßt. Die Direktorin, Pfarrerin Cornelia
Füllkrug-Weitzel, warnte bei der Bilanzpressekonferenz von „Brot für die Welt" an
diesem Donnerstag in Berlin aber auch davor, dass die Energiewende in Deutschland
auf Kosten armer Länder zu gehen drohe. Nach dem vorliegenden Gesetzentwurf der Regierungskoalition
solle die ursprünglich für den weltweiten Klimaschutz vorgesehenen Mittel gekürzt
werden, um die nationale Energiewende zu finanzieren, so Füllkrug-Weitzel. Sie verwies
auf Forschungsgelder für Elektromobilität sowie die Kompensation energieintensiver
Unternehmen. „Damit würden wir nicht nur die Armen weiter in eine fatale Richtung
treiben, sondern auch unsere Glaubwürdigkeit verlieren." Die Theologin betonte, dass
die Energiewende auch ein Verdienst der Zivilgesellschaft und der Kirchen sei. Deren
Ruf nach Zukunftsverantwortung habe ihr den Boden bereitet.