2011-06-29 15:16:17

Sudan/Österreich: Gewaltige Probleme für Südsudan


RealAudioMP3 Der Nordsudanesische Bischof Macram Gassis sieht die Unabhängigkeit des Südsudan kritisch und befürchtet rigide Einschränkungen der Religionsfreiheit. Das sagte er bei einem Vortrag an diesem Mittwoch in Wien. Nach der formalen Ausrufung der Unabhängigkeit des Südsudan, die für den 9. Juli vorgesehen ist, komme auf diesen Teil Afrikas eine Kette von großen Problemen zu, sagt der Bischof von El-Obeid.

„Das Land ist ethnisch-religiös schon seit Jahrhunderten ein Durcheinander. So gibt es hellhäutige Christen im Norden und arabischsprachige Schwarzafrikaner im Süden; und sogar in der neuen südsudanesischen Hauptstadt ist Arabisch die verbindende Sprache. Im Südsudan wird es nach dem 9. Juli um die Verhinderung eines exzessiven Tribalismus, einer ausufernden Korruption und eines Nepotismus von Guerillaführern gehen, die keinerlei Kompetenz in Ziviladministration haben. Im Nordsudan wird die Lage noch dramatischer sein.“

Für die Kirche werde insbesondere der Exodus Zehntausender Südsudanesen aus Khartum ein schwerer Schlag sein. Denn diese Menschen seien schon aufgrund ihrer zahlenmäßigen Stärke ein Faktor gewesen, der bisher beachtet werden musste.

„Weil die Realität komplexer ist als Klischees wird es keine Aufspaltung der Bischofskonferenz geben. Wir bleiben die „Konferenz der Bischöfe des Sudan“, und wir werden unsere nächste gemeinsame Vollversammlung im November in Wau - im Süden - abhalten."

Bischof Gassis befindet sich auf Einladung des Hilfswerks „Kirche in Not“ bis Sonntag in Österreich.

(kap 29.06.2011 mg)







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