2011-06-25 13:32:08

Simbabwe: „Wir brauchen Aufmerksamkeit“


RealAudioMP3 Misshandlungen und willkürliche Verhaftungen gehören in Simbabwe zum Alltag. So wurde ein Staatssekretär an diesem Samstag verhaftet, weil er angeblich den Präsidenten und Machthaber Robert Mugabe einen Lügner genannt haben soll. Die Behörden verweigerten jede Auskunft über den Aufenthaltsort des Staatssekretärs, der der oppositionellen Partei angehört.

Besonders die katholische Kirche in Simbabwe setze sich für Gerechtigkeit und Frieden ein. Das sagt Bischof Alexio Churu Muchabaiwa. Er ist Vizepräsident der Bischofskonferenz von Simbabwe und ist diese Woche in der Schweiz zu Besuch. Unsere Kollegen von Radio Gloria haben mit ihm gesprochen.

„Wir erleben derzeit einen Anstieg der Priesterberufungen in unserem Land. Das ist sehr erfreulich. Doch wir können nicht die Armut in Simbabwe verschweigen. Nach der staatlich verordneten Enteignung vieler Felder und Bauernhöfe gibt es zahlreiche Landstriche, die unbewohnt sind. Es fehlt an Schulgebäuden, Krankenhäusern und natürlich auch an Kirchen. Simbabwe braucht vor allem die Aufmerksamkeit der internationalen Staatengemeinschaft.“

Bischof Muchabaiwa fügt an, dass die katholische Kirche große Anstrengungen bei der Betreuung von Waisenkindern unternehme, deren Eltern an AIDS gestorben sind. In seiner Diözese Mutare betreuen die Ordensschwestern mit großem Einsatz ein Krankenhaus und ein Waisenhaus. Die Zukunft der Kinder liege ihm besonders am Herzen, so der Bischof.

„Leider bietet die staatliche Schule nicht genügend Möglichkeiten. Die Schüler lernen nichts, was für ihr künftiges Leben wichtig wäre. Ich denke auch an praktische Dinge. Wir brauchen also eine bessere Bildungspolitik. Es ist wichtig, dass die Jugend von heute lernt, selbständig zu sein und vor allem autonom leben zu können.“

Hintergrund
Simbabwe galt einst als Kornkammer Afrikas. Seit 1980 regiert Robert Mugabe autokratisch. Die Koalitionsregierung in Simbabwe, die 2009 nur auf massiven Druck der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft SADC entstanden war, sollte ein Referendum über eine neue Verfassung und anschließende Neuwahlen vorbereiten. Für beide Abstimmungen sind noch immer keine Termine absehbar.

(rv/agenturen/radio gloria 25.06.2011 mg)








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