2011-06-20 10:27:21

Papst Benedikt an die Jugend: „Glaubt nicht der Logik des Egoismus!“


RealAudioMP3 „Gebt euch nicht mit den bequemen Antworten auf die Fragen des Lebens zufrieden!“ Diese Botschaft brachte Papst Benedikt XVI. bei seiner Reise nach San Marino den Jugendlichen des Bistums mit. Fragen gäbe es immer, besonders auch als Jugendlicher, das gehöre zu unserem Menschsein dazu. Vor Tausenden von Jugendlichen im Zentrum des Ortes Pennabilli bei Rimini sprach der Papst die grundlegenden Fragen an, die den Menschen nie verließen:

„Was soll ich tun, wie soll ich leben um wirklich zu leben, um das Leben zu finden?“ Die Erfahrung des Lebens wolle immer auch die Öffnung auf Bedeutung und auf Tiefe hin. Dies bedeute nicht die Flucht aus der Realität, so der Papst, sondern ein Leben in größerer Wahrheit, Tiefe und Hoffnung, nur so bleibe man nicht in der Oberflächlichkeit gefangen.

Das ewige Leben, das den Menschen versprochen sei, sei aber keine Vertröstung auf ein Nachher, so der Papst, es gehe nicht nur darum, in den Himmel zu kommen. „Es bedeutet: Wie muss ich jetzt leben, um jetzt das Leben zu haben, was nach dem Tode ewig sein wird? In dieser Frage drückt sich das Bedürfnis unserer Existenz aus, Sinn zu finden, Fülle und Wahrheit.“

„Lernt, eure menschlichen Erfahrungen zu Reflektieren!“ Ohne Angst solle die Jugend sich den tiefen Fragen des Lebens zuwenden. Auch in der Welt des technischen Fortschritts bleibe es ein grundlegendes menschliches Bedürfnis, zu fragen und nicht bei einem Wohlbefinden oder einer Bequemlichkeit stehen zu bleiben. „Das Risiko ist immer, in der Welt der Dinge stecken zu bleiben, im Unmittelbaren, im Relativen, im Nützlichen. Aber so verliert man den Sinn für unsere geistliche Dimension“, so der Papst.

Auf dem Weg zum Verständnis des eigenen Lebens sei Jesus der beste Begleiter. Christus erschöpfe sich nicht im Befolgen einer Lehre, durch ihn könne man das Leben kennen lernen, können man lernen, zu leben. „Man lernt, was der Mensch ist, wer ich selbst bin.“ Und mehr noch als das, man lernt zu lieben, ergänzte Benedikt. Die Worte Jesu erschließen uns Gott in unserem Leben, ein Gott, der Liebe ist. „Und was wäre eurer Leben ohne diese Liebe?“

Der Papst rief die Jugendlichen auf, diese Botschaft in ihre Lebensbereiche einzubringen. Beziehungen, Institutionen und Strukturen könnten so verändert werden und eine gerechtere und geschwisterliche Welt geschaffen werden, ausgerichtet an der Suche nach dem Gemeinwohl. Der Papst schloss mit einem Aufruf: „Glaubt nicht der individualistischen und egoistischen Logik!“

(rv 20.06.2011 ord)








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