Papst Benedikt an die Jugend: „Glaubt nicht der Logik des Egoismus!“
„Gebt euch nicht mit
den bequemen Antworten auf die Fragen des Lebens zufrieden!“ Diese Botschaft brachte
Papst Benedikt XVI. bei seiner Reise nach San Marino den Jugendlichen des Bistums
mit. Fragen gäbe es immer, besonders auch als Jugendlicher, das gehöre zu unserem
Menschsein dazu. Vor Tausenden von Jugendlichen im Zentrum des Ortes Pennabilli bei
Rimini sprach der Papst die grundlegenden Fragen an, die den Menschen nie verließen:
„Was
soll ich tun, wie soll ich leben um wirklich zu leben, um das Leben zu finden?“ Die
Erfahrung des Lebens wolle immer auch die Öffnung auf Bedeutung und auf Tiefe hin.
Dies bedeute nicht die Flucht aus der Realität, so der Papst, sondern ein Leben in
größerer Wahrheit, Tiefe und Hoffnung, nur so bleibe man nicht in der Oberflächlichkeit
gefangen.
Das ewige Leben, das den Menschen versprochen sei, sei aber keine
Vertröstung auf ein Nachher, so der Papst, es gehe nicht nur darum, in den Himmel
zu kommen. „Es bedeutet: Wie muss ich jetzt leben, um jetzt das Leben zu haben, was
nach dem Tode ewig sein wird? In dieser Frage drückt sich das Bedürfnis unserer Existenz
aus, Sinn zu finden, Fülle und Wahrheit.“
„Lernt, eure menschlichen Erfahrungen
zu Reflektieren!“ Ohne Angst solle die Jugend sich den tiefen Fragen des Lebens zuwenden.
Auch in der Welt des technischen Fortschritts bleibe es ein grundlegendes menschliches
Bedürfnis, zu fragen und nicht bei einem Wohlbefinden oder einer Bequemlichkeit stehen
zu bleiben. „Das Risiko ist immer, in der Welt der Dinge stecken zu bleiben, im Unmittelbaren,
im Relativen, im Nützlichen. Aber so verliert man den Sinn für unsere geistliche Dimension“,
so der Papst.
Auf dem Weg zum Verständnis des eigenen Lebens sei Jesus der
beste Begleiter. Christus erschöpfe sich nicht im Befolgen einer Lehre, durch ihn
könne man das Leben kennen lernen, können man lernen, zu leben. „Man lernt, was der
Mensch ist, wer ich selbst bin.“ Und mehr noch als das, man lernt zu lieben, ergänzte
Benedikt. Die Worte Jesu erschließen uns Gott in unserem Leben, ein Gott, der Liebe
ist. „Und was wäre eurer Leben ohne diese Liebe?“
Der Papst rief die Jugendlichen
auf, diese Botschaft in ihre Lebensbereiche einzubringen. Beziehungen, Institutionen
und Strukturen könnten so verändert werden und eine gerechtere und geschwisterliche
Welt geschaffen werden, ausgerichtet an der Suche nach dem Gemeinwohl. Der Papst schloss
mit einem Aufruf: „Glaubt nicht der individualistischen und egoistischen Logik!“