Bei den Ausschreitungen in der Grenzregion Süd-Kordofan haben Milizen der Volksfront
von Khartoum auch einen Kirchenkomplex in Kadugle in Brand gesetzt und verwüstet.
Über die Ausschreitungen berichtete der Erzbischof von Kadugle. Die Hauptstadt der
ölreichen Grenzregion ist seit zirka einer Woche Schauplatz schwerer Kämpfe und Bombardements;
aus der unmittelbaren Umgebung der Stadt seien 60.000 Menschen geflohen, berichten
lokale Quellen. Hintergrund der Gewalt ist offenbar der Unmut regierungsfreundlicher
Gruppen über die nahende offizielle Unabhängigkeitserklärung des Südsudan. Milizen
aus dem Nordsudan belagern die Region an der Grenze zum Südsudan, um ihre Grenzen
zu sichern. Sie gehen dabei aggressiv gegen die Zivilbevölkerung vor. Neben Plünderungen
und Brandstiftung hätten die Milizen auch viele Menschen geschlagen, berichtete der
Erzbischof von Kadugle. Er selbst und Gläubige hätten überstürzt fliehen müssen, um
ihr Leben zu retten, so der Geistliche gegenüber einem lokalen Radiosender weiter.
Nach dem Referendum vom Januar wird Südsudan am 9. Juli offiziell unabhängig. (ansa
16.06.2011 pr)