„Ein Wahlausgang, der die Kirche zufriedenstellt“: So kommentiert der Sprecher der
türkischen Bischofskonferenz, Rinaldo Marmara, den Ausgang der Parlamentswahlen. Sie
hatten der AKP-Partei des türkischen Premiers Reccep Tayyip Erdogan fast die absolute
Mehrheit der Sitze in Ankara verschafft – allerdings nicht genug, um angepeilte Verfassungsänderungen
alleine durchzusetzen. „Die Ergebnisse zeigen ein gewisses Gleichgewicht, weil Erdogan
jetzt mit den anderen Parteien wird verhandeln müssen“, so der Sprecher. Die Bischöfe
hätten in der Vergangenheit „mit dieser Regierung einige Fortschritte gemacht“, meinte
Marmara weiter gegenüber dem Pressedienst Sir. Es sei „ein gutes Signal für das Land“,
dass mit Erol Dora erstmals seit einem halben Jahrhundert wieder ein Christ ins Parlament
einziehe. Die Katholiken in der Türkei wünschten sich „ein Konkordat, das die Kirche
braucht, um juridischen Schutz für ihre Aktivitäten zu bekommen“. Bis zu einer juridischen
Anerkennung der katholischen Kirche als Körperschaft werde aber wohl „noch Zeit vergehen“.