Die katholische Friedensbewegung ärgert sich über die FDP-Minister Guido Westerwelle
und Dirk Niebel. Der Außenminister und der Entwicklungsminister haben in den letzten
Tagen auf einer gemeinsamen Nahostreise versucht, den Palästinensern die Ausrufung
ihres eigenen Staats im September auszureden. Die Palästinensische Autonomiebehörde
will im September bei der UNO die Anerkennung eines Staates Palästina beantragen.
„Die Bundesregierung darf sich einer Zweistaatenlösung nicht in den Weg stellen“,
meint die Friedensbewegung Pax Christi in einem Statement. „Sie muss deshalb den Staat
Palästina anerkennen, der 1988 von Yassir Arafat ausgerufen wurde und von über hundert
Staaten anerkannt ist.“ Statt den Palästinensern ihre Initiative auszureden, solle
die deutsche Regierung „das palästinensische Potential im Rahmen einer Zweistaatenlösung
stärken“, so Pax Christi. Die Palästinenser hätten schließlich ihre „Hausaufgaben
gemacht“: „Sie haben demokratische Strukturen und Institutionen aufgebaut und die
Spaltung von Fatah und Hamas überwunden.“ Man dürfe darum „das kleine Fenster einer
Zweistaatenlösung“ nicht gleich wieder zustoßen.