Kardinal Marx: „Verständigung über gemeinsamen Weg“
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx warnt vor Rechthaberei und Misstrauen in den Diskussionen
über Situation und Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland. Vom Dialogforum
der Deutschen Bischofskonferenz im Juli in Mannheim erhoffe er sich eine vertiefte
Verständigung über den künftigen, gemeinsamen Glaubensweg. Das sagte Marx am Sonntag
beim Pfingstgottesdienst im Münchner Liebfrauendom. Gottes Geist sei dort am Werk,
wo Menschen fähig würden, neue Sprachen zu sprechen, und wo die Vielfalt des Zeugnisses
nicht zur Verwirrung, sondern zum gegenseitigen Verständnis führe. Für die Gespräche
„brauchen wir die Bereitschaft zuzuhören“, mahnte der Kardinal. Das Verharren in den
„eigenen liebgewordenen Vorstellungen“, Besitzstandswahrung und blinde Anpassung an
den Zeitgeist bringe einen nicht weiter. „All unser Reden, unsere Gespräche und Diskussionen
werden zurückfallen in ein baylonisches Sprachgewirr, wenn wir uns nicht innerlich
entzünden lassen vom Feuer des Heiligen Geistes“, so Marx.