D/Türkei: „Mehr Rechte für Christen in der Türkei“
Kritik am Umgang der Türkei mit ihrer christlichen Minderheit übt der Vorsitzende
der CDU/CSU-Fraktion im deutschen Bundestag, Volker Kauder. Dem Bekenntnis der türkischen
Regierung, dass alle Religionen Platz hätten, müssten nach wie vor auch Taten folgen,
sagte Kauder der in Konstanz erscheinenden Tageszeitung „Südkurier“. Nach seinen Beobachtungen
betreibt die Türkei unverändert eine „Politik der Austrocknung der christlichen Wurzeln“.
So werde immer noch keine Priesterausbildung zugelassen. Kauder nannte weiter den
Fall des Klosters Mor Gabriel: Dem Jahrhunderte alten Kloster, das geistliches Zentrum
der syrisch-orthodoxen Kirche im Gebiet Tur Abdin im Südosten der Türkei ist, werde
Land streitig gemacht. „Das geht nicht“, so Kauder. In der Türkei wird an diesem Sonntag
gewählt. Die religiös-konservative Regierungspartei AKP unter Führung von Tayyip Erdogan
rechnet mit einer Zweidrittelmehrheit. Im Vorfeld der Wahlen hatte es einen noch nie
dagewesenen Ansturm christlicher Kandidaten auf die Listen der Parteien gegeben, was
Beobachter als Indiz für steigendes Selbstbewusstsein von Christen in der türkischen
Republik werteten. (idea/rv 12.06.2011 pr)