Der südliche Landesteil wirft der Armee des Nordsudan vor, ein Dorf an der gemeinsamen
Grenze bombardiert zu haben. Dabei seien drei Zivilisten getötet worden. Offenbar
versuche der Norden, noch vor der Unabhängigkeitserklärung des Südsudan strategisch
wichtige Gegenden zu besetzen. Südsudan will sich, den Ergebnissen einer Volksabstimmung
vom Januar entsprechend, am 9. Juli für selbständig erklären. Sein Militär lässt wissen,
es werde sich gegen Operationen des Nordsudan verteidigen. Die vom deutschen Göttingen
aus operierende Gesellschaft für bedrohte Völker weist auf eine wachsende Kriegsgefahr
im Sudan hin. Mehrere zehntausend Menschen seien derzeit auf der Flucht vor Luftangriffen
und Übergriffen. Die Menschen klagten darüber, dass die UNO-Blauhelme sie nicht stärker
schützten. Besonders sorgt sich der Verband um die schwarzafrikanische Bevölkerung
der Nuba-Berge, die weiterhin zum Nordsudan gehören sollen: Srebrenica dürfe sich
„in den Nuba-Bergen nicht wiederholen“.