Papst: „Eheliche Treue ist Zeichen der Liebe Christi“
Drei Tage nach seiner
Rückkehr aus Kroatien hat Papst Benedikt XVI. seine 19. Apostolische Reise noch einmal
Revue passieren lassen. Gern denke er an „eine Reihe eindrucksvoller Begegnungen zurück“,
sagte der Papst bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch auf dem Petersplatz. Weiter
dankte er „dem ganzen kroatischen Volk noch einmal herzlich für den begeisterten Empfang
und die aufmerksame Gastfreundschaft“. Ausführlicher ging der Papst auf das Motto
der Visite „Gemeinsam in Christus“ ein, das im Zeichen der katholischen Familien stand
– Anlass des Papstbesuches war ja der I. Nationale Familientag der kroatischen Katholiken
gewesen, der am vergangenen Sonntag mit der Messfeier im Zagreber Hippodrom seinen
Höhepunkt fand:
„Ich wollte als Nachfolger Petri die Familien bestärken,
gemeinsam mit Christus zu leben und „Hauskirchen“ zu sein. In einer Zeit vermehrter
Ehescheidungen ist die Treue der Eheleute ein umso bedeutsameres Zeichen der Liebe
Christi. Mit seiner Gnade kann es den Eheleuten gelingen, sich in Freude und Leid
ein ganzes Leben zu lieben und einander beizustehen. Diese Liebe findet in den Kindern
ihren wunderbaren und sichtbaren Ausdruck. Wir haben die Jungfrau Maria angerufen,
dass sie allen Ehepaaren wie bei der Hochzeit zu Kana den „guten Wein“, das heißt
die Gnade dieser frohmachenden und unvergänglichen Liebe erbitte, um auch in schweren
Zeiten gleichsam „ein Fleisch zu sein“ und treu zueinander zu stehen.“
Wie
in den europäischen Ländern ist die Familie auch in Kroatien starken Veränderungen
ausgesetzt: Neben dem Aufbrechen traditioneller Familienstrukturen – die Scheidungsrate
nimmt zu, und der Status unverheirateter Paare wird auch in rechtlicher Hinsicht diskutiert
– haben Familien auch mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen. So ist die Arbeitslosenrate
in Kroatien mit der internationalen Finanzkrise und nach Korruptionsskandalen in der
kroatischen Politik gestiegen; ab 2008 bis heute stieg sie stetig bis auf über 17
Prozent. Im französischsprachigen Redeteil erneuerte der Papst seinen Aufruf an die
europäischen Autoritäten, vor allem im Bildungs- und sozialen Bereich zum Schutz der
Familie beizutragen.
In seinen Grüßen an die deutschsprachigen Pilger richtete
der Papst Dank an alle Menschen, die ihn geistlich nach Kroatien begleitet haben:
„Mit Freude grüße ich die deutschsprachigen Pilger und Besucher. Mein ganz
besonderer Dank gilt all jenen, die diese Reise nach Kroatien im Gebet begleitet haben,
damit der ausgestreute Same vielfältige Frucht bringt. Euch allen wünsche ich einen
gesegneten Aufenthalt hier in Rom.“