2011-06-08 13:41:26

D: Papstreise, Ökumene und Kontroverses?


Auf die Teilnahme vieler Protestanten am kommenden Papstbesuch in Deutschland hofft der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch. Ein Schwerpunkt der Papstreise vom 22.-25. September nach Deutschland ist die Ökumene; Benedikt XVI. hatte selbst im Programm mehr Platz für ökumenische Begegnungen einräumen lassen. Zollitsch zeigte sich am Mittwoch in Freiburg hochzufrieden über die hohen Anmeldezahlen zur Papstreise; sie belaufen sich derzeit auf 40.000 für Berlin, 74.000 für Erfurt und 35.000 für Freiburg. „Überraschend ist für mich, dass besonders in Thüringen das Interesse sehr groß ist“, sagte Zollitsch.

Dass sich der Papst auch zu strittigen Themen äußern wird, hofft die Landesvorsitzende der Berliner Grünen, Bettina Jarasch. So warteten Homosexuelle sowohl innerhalb als auch außerhalb der Kirche dringend auf ein Wort des Papstes, das die Diskriminierung beende. Zudem liege die Frage des kirchlichen Umgangs mit wiederverheirateten Geschiedenen nahe, weil der Papst den geschiedenen und wiederverheirateten Bundespräsidenten Christian Wulff treffe. Auch wäre ein Besuch im Canisius-Kolleg eine Chance zu zeigen, dass sich die Kirche offensiv mit dem Thema Missbrauch auseinandersetze, meint Jarasch. Jarasch ist auch Pfarrgemeinderatsvorsitzende einer katholischen Kreuzberger Gemeinde und gehört mit dem Jesuitenpater Klaus Mertes und dem Berliner Diözesanratsvorsitzenden Wolfgang Klose zu den Initiatoren eines Blogs zum Papstbesuch. Das Internettagebuch mit dem Titel „Nackte Sohlen“ will einen breiten Dialog zur Deutschlandreise von Benedikt XVI. anstoßen.

(kna/rv 09.06.2011 pr)








All the contents on this site are copyrighted ©.