Bischof Hofmann: Missbrauch aufarbeiten, Kirche von innen reinigen
Bei den Dubliner Vorbereitungen
des Eucharistischen Weltkongresses 2012 in Irland war in den letzten Tagen auch der
Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann mit dabei. Sein Bistum hat tiefe Beziehungen
zur irischen Kirche: Schließlich waren es drei irische Missionare, die im siebten
Jahrhundert das Frankenland missionierten und dort auch ums Leben kamen. Ihre Gebeine
ruhen in einer Annexkirche des Würzburger Doms. Hofmann war dabei, als sich Dublins
Erzbischof Martin über Verzögerungen und Verspätungen in Rom bei der Aufarbeitung
der irischen Missbrauchsskandale beklagte.
„Es ist sicherlich so, wie der
Papst gesagt hat: Wir müssen die Kirche von innen reinigen. Dazu gehört, dass wir
diese Missbrauchsfälle aufarbeiten, und das geschieht in großem Maße. Aber wir müssen
jetzt auch wieder zu den Wurzeln des Glaubens zurück: Was hat Missionaren wie dem
heiligen Kilian denn die Kraft gegeben, die Insel zu verlassen und auf den Kontinent
zu gehen? Wir müssen für uns wieder das Gebet erobern, wir müssen uns Zeit nehmen
für die Anbetung der eucharistischen Gaben, und ich denke, dass gerade der Internationale
Eucharistische Kongress in Irland, das ja wie Deutschland auch durch Missbrauchsskandale
gebeutelt war, eine Chance ist, uns zu zeigen: Wir müssen von Gott her wieder die
Kraft finden, damit der Glaube zündet und viele Menschen erreicht. So werden wir wieder
unserem eigentlichen Auftrag gerecht, Christus in die Zeit hinein zu verkünden.“
Ein
Jahr nach dem irischen Ereignis findet 2013 dann in Köln ein Nationaler Eucharistischer
Kongress statt.