Papst an Kroatiens Jugend: Nicht in Äußerlichkeiten flüchten
Es waren dann doch
viel mehr da als erwartet. 50.000 Jugendliche nahmen an der abendlichen Gebetswache
mit Papst Benedikt XVI. auf dem zentralen Josip-Jelacic-Platz und den umliegenden
Straßen teil. Bei Ankunft des Papamobils schwenkten die Jugendliche Spruchbänder und
Schals und skandierten den Namen des Papstes. In seiner Ansprache warnte Benedikt
XVI. vor einer Flucht in Äußerlichkeiten und in einen rein materiellen Lebensstil:
„Liebe
junge Freunde, lasst euch nicht verwirren durch verlockende Versprechungen, die euch
mühelose Erfolge vorgaukeln, durch Lebensstile, die das äußere Erscheinen auf Kosten
der Innerlichkeit bevorzugen. Gebt nicht der Versuchung nach, uneingeschränktes Vertrauen
auf das Haben, auf die materiellen Dinge zu setzen und dabei darauf zu verzichten,
nach der Wahrheit auszuschauen, die darüber hinausgeht wie ein hoher Stern am Himmel,
zu dem Christus euch führen will. Lasst euch zu den Höhen Gottes geleiten!“
Benedikt
knüpfte an die Sehnsucht der Jugendlichen an:
„Die Jugend ist die Zeit der
großen Perspektiven, der intensiv erlebten Gefühle, aber auch die Zeit der Ängste
vor verbindlichen und dauerhaften Entscheidungen, der Schwierigkeiten im Studium und
in der Arbeit, der Fragen nach dem Geheimnis von Schmerz und Leiden. Mehr noch: Diese
wunderbare Zeit eures Lebens trägt in sich eine tiefe Sehnsucht, die alles andere
nicht etwa aufhebt, sondern es erhebt, um ihm Fülle zu verleihen.“
Die
Frage Jesu an seine ersten Jünger „Was wollt ihr?“ (Joh 1,38) richte Jesus auch an
die Jugendlichen heute:
„Er ist es, der euch sucht, noch bevor ihr ihn
sucht! In absolutem Respekt gegenüber eurer Freiheit nähert er sich einem jeden von
euch und bietet sich euch an als die authentische und entscheidende Antwort auf jene
Sehnsucht, die eurem Wesen innewohnt, auf den Wunsch nach einem Leben, das zu leben
sich lohnt. Lasst zu, dass er euch an die Hand nimmt! Lasst ihn immer mehr herein
als Freund und als euren Weggefährten! Schenkt ihm Vertrauen, er wird euch nie enttäuschen!“
Nach
dem eineinhalbstündigen Treffen mit den Jugendlichen begab sich der Papst in die Nuntiatur
von Zagreb, wo er während seiner zweitägigen Reise wohnt.