Irak: Erzbischof Sako fordert Ende der Gewalt gegen Christen
Zu einem Ende der Gewalt an den irakischen Christen hat der chaldäisch-katholische
Erzbischof von Kirkuk, Louis Sako, aufgerufen. "Keine Gewalt mehr! Wir wollen nicht
mehr als 'Geiseln der Angst' wie Fremde in unseren eigenen Städten und Häusern leben",
sagte Sako bei einer interreligiösen Friedensandacht in der Kathedrale von Kirkuk.
An der Friedensandacht nahmen laut Informationen der Stiftung "Pro Oriente" neben
zahlreichen christlichen und muslimischen Gläubigen auch der Vizegouverneur der Provinz,
der Polizeichef der Stadt, der zuständige Armeekommandant sowie sunnitische und schiitische
Geistliche teil. Die irakischen Christen seien bereit, alles für Versöhnung zu
tun, sie fühlten sich mit ihren muslimischen Brüdern verbunden, "aber wir wollen nicht
in isolierten Ghettos leben und auch nicht in Flüchtlingslagern, die in der Diaspora
für Migranten eingerichtet werden", so Sako. In Kirkuk gehe es darum, eine "brüderliche
Gemeinschaft" aufzubauen, die sich für Frieden, Stabilität und Sicherheit einsetzt.
In dieser "Zeit des Leidens" wegen der "blinden und tödlichen Gewalt der letzten
Wochen" sei die Begegnung von Christen und Muslimen in Kirkuk besonders wichtig, betonte
Sako. Obwohl in Angst, seien Christen und Muslimen vereint in der Verehrung der Gottesmutter
Maria, deren Gestalt eine Brücke zwischen den Gläubigen der beiden Religionen sei.
(kap 05.06.2011 mc)