D: Ev. Kirchentag endet mit Gottesdienst auf den Elbwiese
Mit einem Festgottesdienst auf den Elbwiesen ist am Sonntag der 33. Deutsche Evangelische
Kirchentag in Dresden zu Ende gegangen. Vor der Kulisse der Barockstadt versammelten
sich 120.000 Menschen auf beiden Seiten der Elbe. In ihrer Predigt warnte die Frankfurter
Pfarrerin Ulrike Trautwein vor falschen Heilsversprechungen. Allzu oft in der Geschichte
hätten sich Menschen eingebildet, sie könnten das Reich Gottes auf Erden selber
schaffen. „In solchen Gottesstaaten oder totalitären Systemen ohne Gott sind schreckliche
Dinge geschehen, weil menschliche Visionen schon für das Ganze gehalten wurden“, so
die Theologin.
Die Abendmahlsfeier leiteten der sächsische Landesbischof Jochen
Bohl und Kirchentagspräsidentin Katrin Göring-Eckardt. Von 99 Tischen aus wurden Brot,
Wein und Traubensaft an die Gläubigen ausgeteilt.
Göring-Eckardt betonte in
ihrem Schlusswort, die Christen ließen sich „nicht einreden, wir müssten entweder
noch politischer oder aber noch frommer werden. Wir sind beides, und haben vor, es
zu bleiben.“ Sie wollten „keine Von-Oben-Politik, sondern wir sind die Dafür-Republik“,
so Göring-Eckardt. Als „Botschaft“ des Kirchentags formulierte sie Aufrufe zur Barmherzigkeit
„mit der Schöpfung, denn sie erträgt nicht alles“, mit den Fremden und Asylsuchenden,
mit den Andersglaubenden, aber auch „mit Euch selbst, gebt Gott Raum in eurem Herzen“.
Am Ende des Gottesdienstes luden der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz,
Erzbischof Robert Zollitsch, und der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken,
Alois Glück, zum 98. Deutschen Katholikentag vom 16. bis 20. Mai 2012 nach Mannheim
ein. Der Präsident des 34. Deutschen Evangelischen Kirchentags, Gerhard Robbers, und
Bischof Gerhard Ulrich von der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche luden
zum nächsten Protestantentreffen vom 1. bis 5. Mai 2013 in Hamburg ein.
An
dem Gottesdienst in Dresden nahmen auch die Ministerpräsidenten von Sachsen und Thüringen,
Stanislaw Tillich und Christine Lieberknecht (beide CDU), teil. Viele, vor allem jüngere
Besucher suchten bei der Hitze während des Abschlussgottesdienstes am Ufer der
Elbwiesen Abkühlung im Fluss.
Zu dem Christentreffen in Dresden, das am Mittwoch
begonnen hatte, kamen rund 120.000 Dauerteilnehmer aus Deutschland und dem Ausland
sowie täglich mehrere tausend Menschen aus der Region. Neben Vertretern der Religionen
beteiligten sich auch zahlreiche Politiker, darunter Bundespräsident Christian Wulff
und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Auf dem Programm unter dem Leitwort "...
da wird auch dein Herz sein" standen rund 2.350 Veranstaltungen. Schwerpunktthemen
waren die Energiepolitik, der Bundeswehreinsatz in Afghanistan und die Ökumene.