Die weltweiten Preise für Lebensmittel werden sich bis zum Jahr 2030 voraussichtlich
verdoppeln. Das schreibt die britische Nichtregierungsorganisation ,,Oxfam" in einer
neuen Studie. Der Preis für Mais könne um 180% ansteigen, und in der Welt werde es
zunehmend ,,Kriege um Brot" geben. Die Vorhersagen von Oxfam basieren auf einer Untersuchung
der Preise für die wichtigsten Lebensmittel, aus der hervorgeht, dass zum Beispiel
der Preis für Getreide um 71% angestiegen ist und im April einen neuen Höchstwert
erreichte. Die Untersuchung sieht voraus, dass durch den Anstieg der Preise für Lebensmittel
Millionen Menschen in Entwicklungsländern von Armut gefährdet sind, wo 80% des Einkommens
für Nahrungsmittel ausgegeben werden. ,,Trotz des Wirtschaftsbooms der vergangenen
zwanzig Jahre", heißt es in dem Bericht, ,,gibt es in Indien heute 65% mehr Menschen,
die Hunger leiden. Während in den Vereinigten Staaten 15% der weltweiten Maisproduktion
für Biokraftstoff verwendet werden". Der Preisanstieg werde von verschiednen Faktoren
beeinflusst: Die Herstellung des Biokraftstoffs entzieht der Lebensmittelproduktion
notwendiges Ackerland, exzessive Bewirtschaftung führt zu einer Verarmung der natürlichen
Ressourcen. Klimawandel und Vorherrschaft einiger weniger Unternehmen auf dem Lebensmittelmarkt
beeinflussen die Lebensmittelpreise zusätzlich. Schon im Mai hatte die Weltbank bekannt
gegeben, dass der Anstieg der Lebensmittelpreise in den vergangenen Monaten dazu geführt
hat, dass 44 Millionen Menschen an der Armutsgrenze leben.