2011-06-04 14:12:23

Seliger Kardinal Stepinac: „Serben und Juden verteidigt“


RealAudioMP3 Papst Benedikt XVI. betet am Sonntag am Grab des Seligen Kardinal Aloisius Stepinac (1898-1960). Johannes Paul II. hatte den früheren Erzbischof von Zagreb und Primas von Kroatien als Märtyrer des Kalten Krieges 1998 selig gesprochen. Stepinac habe keine Politik gemacht, schrieb Joseph Ratzinger damals. Auf Polemiken zur politischen Haltung Stepinac‘ wird der deutsche Papst auch bei seinem Besuch in Zagreb nicht eingehen. Vielmehr will er den – so wörtlich – „großen Hirten und großen Christen“ würdigen.

Stepinac sei ein Mann „beispielhafter Menschlichkeit“, sagte Benedikt XVI. während der Reise nach Kroatien. Es sei sein Schicksal und seine Bestimmung gewesen, in zwei völlig gegensätzlichen, aber eben zutiefst inhumanen Diktaturen zu leben. Dass Stepinac‘ vorgeworfen wird, zu den Massakern der Faschisten geschwiegen zu haben, erwähnt der Papst nicht. Wörtlich sagt er im Flugzeug jedoch: „Der Kardinal hat die wahre Menschlichkeit gegen dieses Regime verteidigt und Serben, Juden, Sinti und Roma verteidigt.“ Der selige Kardinal habe „gegen den Zeitgeist für das Wahre gekämpft“. Deshalb sei er „ein großes Vorbild nicht nur für die Kroaten, sondern für uns alle“.

Der ehemalige Generalvikar des Erzbistums Zagreb, Vladimir Stankovic, gibt zu bedenken: „Der Fall Stepinac war nicht einmalig“ im damaligen Ostblock. Viele führende Kirchenmänner saßen im Gefängnis – in Polen, in Ungarn, in der Tschechoslowakei.

„Das war aus Moskau diktiert. Das war eine Methode. Die Kommunisten wollten mit Direktiven aus Moskau von Stalin die Köpfe der Kirche in allen osteuropäischen Ländern vernichten. Das war so geplant. Von all diesen großen Leuten ist nur Kardial Stepinac selig geworden. Auch alle anderen haben eine große Bedeutung in den eigenen Ländern und für die ganze Kirche. Wir sind stolz darauf, dass Stepinac selig gesprochen worden ist.“

Die Kirche in Kroatien hofft auf eine Heiligsprechung von Aloisius Stepinac. Manche hätten sie schon während des Besuchs Benedikts XVI. erwartet, berichtet Stankovic.

(rv 04.06.2011 bp/pr)








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