2011-06-04 14:18:03

Libyen: Bomben explodierten


„Bomben sind keine Lösung“, so der Apostolische Vikar von Tripolis, Bischof Giovanni Innocenzo Martinelli. Gegen Freitagmitternacht explodierten in der Ferne seines Sitzes mehrere Bomben, so der Bischof gegenüber dem Fides-Dienst. In den vergangenen Tagen war die koptisch-orthodoxe Kirche in der Nähe der Kaserne beschädigt worden. Derweil führte die Vermittlung der Afrikanischen Union durch den südafrikanischen Präsidenten Zuma zu keinem Ergebnis. Nach Ansicht von Bischof Martinelli habe Südafrika „zumindest guten Willen gezeigt“. Das Problem bestehe jedoch darin, dass die Diplomatie anderer Länder diesen Weg nicht beschreitet. „Es scheint mir als ob es ein grundlegendes Vorurteil gäbe, dass die Vermittlungsversuche und das Bemühen um einen Waffenstillstand untergräbt“, so Bischof Martinelli. Es beeindrucke ihn vor allem, dass die NATO ihre militärischen Operationen in Libyen um weitere drei Monate verlängert habe und die von den Vereinten Nationen und vom Papst angeregte Möglichkeit eines Dialogs nicht in Betracht ziehe, so der Apostolische Vikar von Tripolis. Bischof Martinelli äußert sich unterdessen besorgt im Hinblick auf die äußerst schwierige Kommunikation mit den katholischen Gemeinden im Osten des Landes, von wo verschiedene Attentate gemeldet wurden: „Wir haben keinen Kontakt zu Bengasi und können mit den Gemeinden im Osten des Landes kaum kommunizieren. Würde man Libyen aufteilen, könnte ein fruchtbarer Boden für terroristische Handlungen entstehen.“

(fides 04.06.2011 mg)







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