„Bomben sind keine Lösung“, so der Apostolische Vikar von Tripolis, Bischof Giovanni
Innocenzo Martinelli. Gegen Freitagmitternacht explodierten in der Ferne seines Sitzes
mehrere Bomben, so der Bischof gegenüber dem Fides-Dienst. In den vergangenen Tagen
war die koptisch-orthodoxe Kirche in der Nähe der Kaserne beschädigt worden. Derweil
führte die Vermittlung der Afrikanischen Union durch den südafrikanischen Präsidenten
Zuma zu keinem Ergebnis. Nach Ansicht von Bischof Martinelli habe Südafrika „zumindest
guten Willen gezeigt“. Das Problem bestehe jedoch darin, dass die Diplomatie anderer
Länder diesen Weg nicht beschreitet. „Es scheint mir als ob es ein grundlegendes Vorurteil
gäbe, dass die Vermittlungsversuche und das Bemühen um einen Waffenstillstand untergräbt“,
so Bischof Martinelli. Es beeindrucke ihn vor allem, dass die NATO ihre militärischen
Operationen in Libyen um weitere drei Monate verlängert habe und die von den Vereinten
Nationen und vom Papst angeregte Möglichkeit eines Dialogs nicht in Betracht ziehe,
so der Apostolische Vikar von Tripolis. Bischof Martinelli äußert sich unterdessen
besorgt im Hinblick auf die äußerst schwierige Kommunikation mit den katholischen
Gemeinden im Osten des Landes, von wo verschiedene Attentate gemeldet wurden: „Wir
haben keinen Kontakt zu Bengasi und können mit den Gemeinden im Osten des Landes kaum
kommunizieren. Würde man Libyen aufteilen, könnte ein fruchtbarer Boden für terroristische
Handlungen entstehen.“