Vaduz hat einen neuen Anlauf zur Trennung von Kirche und Staat unternommen. Eine entsprechende
Gesetzesvorlage wurde nun auf den Weg gebracht, teilte die Regierung am Mittwoch mit.
Sie sieht unter anderem vor, dass die katholische Kirche ihren Status als „Nationalkirche“
verliert und dass sich alle Glaubensgemeinschaften in Liechtenstein über Spenden bzw.
über ihre Gläubige finanzieren. Allerdings können die Religionsgemeinschaften mit
dem Staat Vereinbarungen abschließen und erhielten dann etwa für Religionsunterricht
oder die Seelsorge staatliche Zuschüsse. In Liechtenstein sind 80 Prozent der rund
10.000 Einwohner katholisch. Die Trennung von Staat und Kirche war in den letzten
Jahren viel diskutiert worden, verstärkt nach der Errichtung des Erzbistums Vaduz
mit dem ehemaligen Churer Bischof Wolfgang Haas an der Spitze. Der Erzbischof selbst
befürwortet eine Trennung.