2011-06-01 11:32:56

Türkei: Rechtsstreit zwischen Kloster und Staat eskaliert


Das Kloster Mor Gabriel im Tur Abdin wird im Konflikt um Landbesitz alle Rechtsmöglichkeiten ausnützen. Dabei wird es als letzten Schritt auch den Gang zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte nicht scheuen. Das kündigt der Abt des Klosters, Metropolit Timotheus Samuel Aktas, an. In dem heftigen Streit gehe es nicht mehr um Recht und Unrecht, vielmehr habe die Causa einen politischen Hintergrund. Es gebe Kräfte, die die Christen aus dem Land drängen wollten, so der Bischof im Gespräch mit der Nachrichtenagentur kathpress. Mor Gabriel wurde im Jahr 397 gegründet und ist damit eines der ältesten christlichen Klöster überhaupt; in seinem Konflikt mit drei Dörfern der Umgebung geht es um rund 50 Hektar Klosterboden. Sie sind seit einer Landvermessung im Sommer 2008 umstritten und werden inzwischen teilweise auch vom Finanzamt und von der Forstverwaltung beansprucht. Der Oberste Gerichtshof der Türkei sprach im Januar einige Ländereien dem türkischen Staat zu. Deswegen muss womöglich die weitläufige Mauer abgerissen werden, die vom Kloster zum Schutz vor Übergriffen, Landraub und Abweidung errichtet wurde. Bischof Timotheus wies darauf hin, dass das Kloster Urkunden aus den 1930er-Jahren besitze, die eindeutig sein Eigentumsrecht belegten. Die Gegenseite habe hingegen nichts vorzuweisen. Trotzdem habe das Gericht in Ankara die Beweise des Klosters scheinbar nicht zur Kenntnis genommen.

(kap 01.06.2011 sk)







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