Die Regierung des Nordsudan fordert die UNO-Friedenstruppen zum Abzug auf. Bis zum
9. Juli sollen sie die Gegend verlassen, in der bald die Grenze zwischen Nord- und
Südsudan verläuft. Einem Referendum vom Januar entsprechend will sich der Südsudan
an diesem 9. Juli für unabhängig erklären. Vertreter beider Landesteile haben jetzt
bei einer Tagung im Ausland beschlossen, den Bereich rund um die Grenze zu einer entmilitarisierten
Zone zu machen. Über die Einhaltung dieser Vereinbarung könnte ein neues Gremium beider
Seiten wachen. Bei den UNO-Friedenssoldaten weckt allerdings der Fall Abyei Misstrauen,
was die friedlichen Absichten von Nordsudan betrifft. Truppen des Nordens sind am
21. Mai in die ölreiche Stadt Abyei eingezogen, die an der künftigen Grenze zum Südsudan
liegt. Etwa 60.000 Menschen flohen daraufhin Richtung Süden. Das Außenministerium
in Khartum schlug nun vor, mit einem Referendum über die Zukunft Abyeis endlich ernst
zu machen. Bis dahin bleibe allerdings die Armee in der Stadt.