Papst Benedikt: Christi Himmelfahrt, die „Raumfahrt des Herzens“
„Worum es [bei der
Himmelfahrt] geht“, schrieb Papst Benedikt im zweiten Teil seines Jesus-Buches, „ist
nicht der Weg einer Raumfahrt kosmisch-geografischer Art, sondern die „Raumfahrt"
des Herzens, von der Dimension der Selbstverschließung zu der neuen Dimension der
weltumspannenden göttlichen Liebe. Das Entzogenwerden Jesu durch die Wolke bedeutet
nicht Bewegung zu einem anderen kosmischen Ort, sondern die Hineinnahme in das Sein
Gottes selbst und so die Teilhabe an seiner Gegenwartsmacht in der Welt. Der Sieg
der Liebe wird das letzte Wort der Weltgeschichte sein.“ Himmelfahrt wird 40 Tage
nach Ostern gefeiert und fällt somit immer auf einen Donnerstag. Die Zeitspanne von
40 Tagen geht auf das Zeugnis des Lukas zurück: Den Aposteln erwies er sich nach
seinem Leiden auch durch viele Beweise als lebendig, indem er ihnen während vierzig
Tagen erschien und über das Reich Gottes redete (Apostelgeschichte 1, 3). Sowohl das
Lukas-Evangelium als auch die Apostelgeschichte berichten, wie Jesus, nachdem er am
Ostertag von den Toten auferstanden war und immer wieder mit seinen Jüngern gesprochen
hatte, vor ihren Augen emporgehoben, von einer Wolke aufgenommen und ihren Blicken
entzogen wurde. Himmelfahrt meint jenseits aller naiv-gegenständlichen Vorstellungen
den endgültigen Eintritt der menschlichen Natur Jesu in die göttliche Herrlichkeit. (rv/heiligenlexikon.de
01.06.2011 gs)