Die Regierung des Bundesstaates Karnataka nimmt eine spektakuläre Wende in ihrem Verhältnis
zur christlichen Minderheit: Sie hat angekündigt, Entwicklungsprojekte für christliche
Gruppen mit 500 Millionen Rupien zu unterstützen – das sind umgerechnet etwa acht
Millionen Euro. Bislang haben sich die Christen immer wieder darüber beklagt, dass
sie von Hindu-Extremisten schikaniert werden und die Regierung nichts dagegen tue.
Der Justizminister von Karnataka, Suresh Kumar, kündigte den Geldsegen für Christen,
der auch Stipendien für Schüler und Studenten aus armen christlichen Familien einschließt,
auf einer Pressekonferenz an. Auch für den Wiederaufbau oder die Renovierung von christlichen
Kirchen und Kapellen will der Bundesstaat sorgen: Etwa fünfzig christliche Kultstätten
waren 2008 bei einem heftigen Ausbruch antichristlicher Gewalt zerstört worden. Die
Nachrichtenagentur Apic berichtet, dass viele Christen in Karnataka von der Kehrtwende
der Regierung überrascht sind. Sie freuten sich zwar, hätten aber das Gefühl, dass
es hier um eine Imagekampagne für die hindu-nationalistische Partei BJP gehe. Diese
steht seit 2008 in Karnataka in der Regierungsverantwortung.