Das bischöfliche Hilfswerk Misereor kann für 2010 einen neuen Spendenrekord verzeichnen:
77 Millionen Euro. Das sind rund 25 Millionen mehr als im Jahr zuvor, wie Misereor-Geschäftsführer
Joseph Sayer am Mittwoch in Bonn ausführte. Die Gesamteinnahmen des Hilfswerks, darunter
auch die Zuwendungen der öffentlichen Hand, beliefen sich 2010 auf 194,3 Millionen
Euro. Gerade die „schwerwiegenden Katastrophen“ wie das Erdbeben in Haiti, die Flut
in Pakistan und der Tsunami in Japan hätten die Hilfsbereitschaft der deutschen Bevölkerung
gezeigt, so Sayer. Als weiteren Vertrauensbeweis für die Arbeit des Hilfswerks wertete
der Geschäftsführer die abermals gestiegene Fördersumme aus dem Entwicklungsministerium.
Gegenüber 101,2 Millionen Euro im Jahr 2009 standen laut Sayer 2010 rund 108,3 Millionen
Euro zur Verfügung. Einen Rückgang der Spenden musste das Hilfswerk allerdings bei
der jährlichen Fastenkollekte verzeichnen: Von etwa 19,1 Millionen Euro sanken die
Einnahmen auf 17,5 Millionen Euro. Als mögliche Erklärung nannte Sayer die sinkende
Zahl von Gottesdienstbesuchern.