2011-06-01 14:03:40

D: Kardinal Marx kritisiert von der Leyen


Kardinal Reinhard Marx von München kritisiert die deutsche Ministerin für Arbeit und Soziales, Ursula von der Leyen. Die von ihrem Ministerium geplante Reform der Arbeitsmarktförderung sei nicht mit dem christlichen Menschenbild vereinbar. Die Pläne sehen deutliche Kürzungen bei der Eingliederung von Langzeitarbeitslosen vor; für Kardinal Marx würde das darauf hinauslaufen, „rund 500.000 der etwa 1,4 Millionen langzeitarbeitslosen Menschen schlicht abzuschreiben“. Marx äußerte sich am Mittwoch in München zum bundesweiten Aktionstag des Deutschen Caritasverbandes und der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft „Integration durch Arbeit“. Wörtlich meinte der Kardinal: „Kein Mensch ist überflüssig, jeder wird gebraucht! Jeder Mensch soll die Möglichkeit haben, seine Fähigkeiten einzubringen, sinnvoll zu arbeiten, und dadurch auch seinen einmaligen und unersetzlichen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten.“ In der aktuell vorgesehenen Form seien die Reformen nicht dazu geeignet, jedem Menschen die Chance einzuräumen, „die Freiheitsmöglichkeiten in unserer Gesellschaft zu nutzen und aktiv mit zu gestalten“. Die Würde des Menschen sei ein zentrales Kriterium auch für die Gestaltung des Arbeitsmarktes und den politischen und gesellschaftlichen Umgang mit Arbeitslosigkeit. Die geplanten Reformen seien zudem nicht hilfreich dabei, jene Menschen in den ersten Arbeitsmarkt zu bringen, die bei entsprechender Begleitung, Förderung und Qualifizierung durchaus Chancen hätten. Die geplante Pauschale von maximal 150 Euro sei für die Integrationsbetriebe und Beschäftigungsprojekte viel zu gering und würde das Ende für viele dieser Einrichtungen bedeuten, beklagte Marx: „Wer hier einspart, wer Förderung reduziert und damit Vermittlungschancen unnötig einschränkt und so Teilhabe verhindert, der handelt sozial ungerecht und volkswirtschaftlich unvernünftig.“

(pm 01.06.2011 sk)







All the contents on this site are copyrighted ©.