Papst Benedikt: Maria und der Mut, zum Herrn zu stehen
Seit 70 Jahren Mitglied
bei der Marianischen Männerkongregation – und seinerzeit 14-jährig mit großer Überzeugung
eingetreten. Das ist Papst Benedikt XVI. nach eigenem Bekunden. An diesem Samstag
empfing der Pontifex eine 20-köpfige Abordnung der Marianischen Männerkongregation
aus Regensburg bei sich im Vatikan. Vor 70 Jahren, 1941, da lernte und lebte Joseph
Ratzinger als Teenager im Erzbischöflichen Studienseminar Sankt Michael in Traunstein.
„Nun, es war damals eine dunkle Zeit – es war Krieg, Hitler hatte hintereinander
Polen, Dänemark, Norwegen, die Benelux-Staaten, Frankreich niedergeworfen und im April
1941 dann, grade in dieser Zeit vor 70 Jahren, Jugoslawien und Griechenland besetzt.
Der Kontinent schien in den Händen dieser Macht, die zugleich dem Christentum die
Zukunft streitig machte. Wir waren in die Kongregation aufgenommen, aber alsbald danach
begann der Krieg gegen Russland, dann wurde das Seminar zerstreut und die Kongregation
– ehe sie sich vereinigt hatte, versammeln konnte – war auseinander gerissen, in alle
Winde hinein. So ist sie als äußeres Datum im Leben nicht fortgegangen, aber als inneres
Datum ist sie geblieben, denn immer war klar, dass Katholizität ohne marianische Besinnung
nicht sein kann, und dass Katholischsein Marianischsein heißt; dass es die Liebe zur
Mutter bedeutet, dass wir in der Mutter und durch die Mutter den Herrn finden.“
Besonders
in seinen Begegnungen mit Bischöfen aus aller Welt bei den Ad Limina-Besuchen erlebe
er sehr, fuhr der Papst fort, wie die Menschen
„der Mutter vertrauen können,
die Mutter lieben können und durch die Mutter dann auch Christus kennen und verstehen
und lieben können; wie immer noch die Mutter den Herrn zur Welt bringt, wie Maria
immer noch „ja“ sagt und Christus in die Welt hereinträgt.“
Maria sei „die
große Glaubende“, strich der Papst hervor.
„Sie hat die Sendung Abrahams,
Glaubender zu sein, aufgenommen und den Glauben Abrahams in Glauben an Jesus Christus
konkretisiert, und so uns allen den Weg des Glaubens gewiesen, den Mut, sich anzuvertrauen
an den Gott, der sich in unsere Hände gibt, die Freude, zu ihm zu stehen. Und dann
eben auch wirklich ihre Entschiedenheit, standzuhalten wo die anderen fortgelaufen
sind, den Mut, zum Herrn zu stehen wo er verloren schien, und gerade so das Zeugnis
abzulegen, das dann in das Osterfest hinüberführte.“
Er sei dankbar zu
hören, dass es in Bayern 40.000 Anhänger der marianischen Kongregation gibt, 40.000
Männer, die „mit Maria den Herrn lieben…und die immer wieder neu zeigen, dass Glaube
nicht der Vergangenheit zugehört, sondern immer ein heute, und vor allen Dingen ein
Morgen eröffnet.“