2011-05-27 14:14:12

Papst verurteilt Machtgier in Italiens Politik


RealAudioMP3 Ein Aufruf gegen Machtgier in der italienischen Politik. Klare Worte hat Papst Benedikt XVI. am Donnerstag bei einer Versammlung der italienischen Bischöfe anlässlich der Einigung Italiens vor 150 Jahren gefunden. Die Kirche solle sich auf Grundlage der katholischen Soziallehre gegen das Ausnützen öffentlicher Ämter aus persönlichen Interessen und Machtgier richten. Italiens Katholiken sollen sich für die Einheit Italiens stark machen, so der Papst:

„Erneuert im Sinne der Gegenseitigkeit die Möglichkeiten, euch zwischen Norden und Süden zu begegnen. Helft dem Norden, das Ziel dieser großen, christlich inspirierten Bewegung wieder auf zu nehmen, die eine Kultur der Gemeinschaft und der wirtschaftlichen Entwicklung geschaffen hat. Bringt gleichzeitig den Süden dazu, zum Wohl der Gemeinschaft seine Güter und seine Vorzüge, über die er verfügt, wie Aufnahmebereitschaft und Gastfreundschaft, in Umlauf zu bringen.“

Im Hinblick auf die hohe Jugendarbeitslosigkeit – in Italien hat jeder vierte Jugendliche keine Arbeit - warnt der Papst vor den möglichen Folgen für die Gesellschaft. Benedikt schließt sich einer Forderung der italienischen Bischöfe an, die an Politik und Wirtschaft gerichtet ist:

„Nicht zuletzt gibt es heute Schwierigkeiten, eine würdevolle Beschäftigung zu finden. Ich schließe mich jenen an, die von Politik und Unternehmen fordern, keine Mühen zu scheuen, um den schlechten Aussichten im Berufsleben entgegen zu wirken. Denn dies hindert die Jugendlichen daran, mit Frohsinn eine Familie zu gründen, und das schadet einer authentischen und harmonischen Entwicklung der Gesellschaft enorm.“

Papst Benedikt XVI. hatte die Ansprache im Anschluss an eine Rosenkranzandacht in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore gehalten. Bereits im März hatte Benedikt eine viel beachtete Botschaft zum 150-Jahr-Jubiläum Italiens veröffentlicht. Das Christentum gehöre zum Fundament Italiens, so der Papst in einer Botschaft an den italienischen Staatspräsidenten Giorgio Napolitano.

(kap/rv 27.05.2011 ak)








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