Habemus Praesidentem: Pater Richard Schenk ist neuer Präsident der Katholischen Universität
Eichstätt-Ingolstadt. Schon im ersten Wahlgang am Donnerstag hat der Dominikanerpater
Schenk die große Mehrheit des Hochschulrates für sich gewinnen können. Damit dürften
die seit drei Jahren andauernden Turbulenzen um die Leitung der Katholischen Universität
zu Ende sein. Im Gespräch mit den Münchner Kirchenradio erklärt der Theologe, dass
er großen Wert auf die Zusammenarbeit mit seinen Mitarbeitern legen will.
„Ich
meine, dass die Arbeit eines Präsidenten nur durch das Hinhören auf andere möglich
ist. Dafür muss man mit den anderen zusammenkommen. Ich freue mich auf diese Zusammenarbeit
und ich verspreche mir auch viel davon. Dass die Ideen, die aufzugreifen sind, von
den Mitgliedern der Universität kommen, von Studenten, von der Verwaltung, vom Professorium,
von der Leitung. Ich freue mich auf diese Gespräche. Da ist viel Begeisterung. Wenn
man Menschen erlaubt, mitzuarbeiten, dann tun sie es gerne und meistens auch gut.“
Pater
Richard Schenk war zuvor Professor an der Dominican School of Philosophy and Theology
in Berkeley, Kalifornien. Als gebürtiger US-Amerikaner hat er aber in München studiert
und war als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität und später jahrelang
an der Bayrischen Akademie der Wissenschaften tätig. Pater Schenk hat für seine Amtszeit
bereits eine Vision vor Augen:
„Die Vision ist, diese Intensivierung dessen,
was hier schon begonnen ist, dass man vor allem die Inhalte intensiviert und vertieft,
und zwar im Bereich von Lehre und Forschung. Wie sie wissen, war diese Zweiheit das
oberste Ideal der deutschen Universität nach diesem Modell von Humboldt, die Einheit
von Lehre und Forschung. Das ist vielleicht ein bisschen mit der Bologna-Reform zurück
gegangen. Aber ich glaube, dass die große Aufgabe in Deutschland ist, natürlich die
Bologna-Reform zu Ende zu führen, aber ohne die Vorzüge der deutschen Universität
in der Einheit von Lehre und Forschung aufzugeben.“
Der neue Präsident
wird vom Vorsitzenden des Stiftungsrates der Universität, dem Münchner Erzbischof
Kardinal Reinhard Marx ernannt. Die Katholische Universität umfasst acht Fakultäten,
in denen 120 Professoren arbeiten. Mehr als 4.500 Studenten sind in Eichstätt eingeschrieben.
Die Hochschule wird zu etwa drei Vierteln vom Land Bayern und zu einem Viertel von
den bayerischen Bischöfen finanziert.