2011-05-27 13:31:45

Caritas Internationalis: „Die Welt auf den Kopf stellen“


RealAudioMP3 „Lasst euch von den Hirten der Kirche leiten!" Papst Benedikt XVI. hat an diesem Freitag zum Abschluss der Generalversammlung der Caritas Internationalis die Teilnehmer auf deren Verantwortung gegenüber der Kirche hingewiesen:

„Im Herzen der Kirche zu sein. Imstande sein, in ihrem Namen zu sprechen und zu handeln. Dem Allgemeinwohl zu dienen. Das alles verlangt nach einer besonderen Verantwortung hinsichtlich eines christlichen Lebens, auf persönlicher als auch auf gemeinschaftlicher Ebene. Nur auf dem Fundament des täglichen Bemühens, Gottes Liebe anzunehmen und in seiner Gesamtheit zu leben, kann die Würde eines jeden Menschen geschützt und gefördert werden.“

Am Donnerstag ist der Franzose Michel Roy zum neuen Generalsekretär der Caritas Internationalis gewählt worden. Der 56-Jährige, der bisher für die Lobby-Arbeit der französischen Caritas verantwortlich war, hat die meisten Stimmen der Generalversammlung in Rom bekommen. Der Wirtschafts- und Sprachwissenschafter tritt damit die Nachfolge von Lesley-Anne Knight an, die auf Wunsch des Vatikans nicht zu einer erneuten Wahl angetreten war. In einer ersten Reaktion hat sich Roy für das Vertrauen bedankt:

„Ich bin den Mitgliedern der Versammlung, die mich gewählt haben, dankbar, dass ich Lesley Knight in dieser sehr wichtigen Arbeit des Netzwerks der Caritas nachfolgen darf, die Lebensbedingungen der Armen zu ändern, sowohl vor Ort als auch im globalen Zusammenhang. Meine Gedanken gehen an all die kleinen und neuen Caritas-Stützpunkte, die Problemen gegenüber stehen. Das ist unser höchstes Ziel: Dass unsere Arbeit überall stark wird und damit unsere Mission tragen kann.“

Während seiner dreißigjährigen Lobbying-Tätigkeit für die französische Caritas hat sich Roy vor allem mit der Finanzierung von Entwicklungshilfe und dem Schutz des Friedens und der Menschenrechte beschäftigt. Roy hat eine klare Vorstellung über die Aufgaben des Dachverbands:

„Unsere Aufgabe ist, im Rahmen des Strategieplans, den wir hier beschlossen haben, die humanitäre Verantwortung des Caritas-Netzwerkes in Hinblick auf Natur- als auch menschlich verursachte Katastrophen zu stärken. Zweitens die Bewerbung und Koordinierung der integralen humanitären Entwicklungsarbeit, die das Fundament aller Caritas-Organisationen ist: Wie unsere Arbeit weiter verbessert werden kann, damit die Armen ihr Leben selbst in die Hand nehmen und sich entwickeln können.“

Seit Jahren engagiert sich Roy, Unternehmen auf ihre soziale Verantwortung aufmerksam zu machen. Seit Jahren ist er Mitglied im Vorstand einer Initiative für mehr Transparenz in der Rohstoff-Industrie.

„Die dritte Achse besteht in der Anwaltschaft für eine bessere und gerechtere Welt. Wir stehen mitten in einer Krise und vor großen Herausforderungen. Wir sehen, dass die Welt von der Finanzwirtschaft dominiert wird. Deshalb wollen wir die Welt auf den Kopf stellen und den Menschen wieder in den Mittelpunkt rücken. Und das vierte Ziel ist, die Koordinierung und Kommunikation der Mitglieder untereinander zu verbessern, damit jedes Mitglied an der Mission des gesamten Netzwerks teilnehmen kann, vor Ort als auch im globalen Zusammenhang.“

Bereits am Dienstag ist der honduranische Kardinal Oscar Andres Rodriguez Maradiaga im Amt des Welt-Caritas-Präsidenten wieder gewählt worden. Die 19. Generalversammlung der Caritas Internationalis, die heuer ihr 60-jähriges Bestehen feiert, stand unter dem Motto „Eine Menschheitsfamilie - Null Armut“.

(rv 27.05.2011 ak)







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