Islamische Extremisten wollen eine eigene Partei und eine eigene Nichtregierungsorganisation
gründen. Das berichtet die vom deutschen Göttingen aus operierende Internationale
Gesellschaft für Menschenrechte. Nach ihren Informationen will die Partei der „Islamischen
Gruppe“ - „al-Dschama’a al-islamiyya“ - sowohl bei den Parlamentswahlen im September
als auch bei den kommenden Kommunalwahlen antreten. Der zukünftige Parteiname steht
noch nicht fest. Auch die islamischen Salafisten, denen in diesen Tagen immer wieder
Übergriffe auf christliche Kopten vorgeworfen werden, haben eine eigene Partei gegründet,
die „Tugendpartei“. Nach Angaben ihres Vorsitzenden will sich die Partei bei der Kandidatenaufstellung
mit den Muslimbrüdern absprechen, damit sich die Kandidaten der Parteien nicht gegenseitig
Konkurenz machen. Die Muslimbrüder haben sich nach dem Umsturz in Kairo ein Programm
gegeben, das auch von vielen christlichen Beobachtern als gemäßigt gelobt wird. -
Bei den Salafisten handelt es sich um eine fundamentalistische islamische Strömung.
Nach der Revolution hat sich zur Überraschung der meisten Ägypter gezeigt, dass die
Zahl der extremistischen Salafisten in Ägypten bedeutend höher ist als angenommen.
Bisher konzentrierte sich die Aufmerksamkeit auf die bereits 1928 in Ägypten gegründete
Muslim-Bruderschaft.