2011-05-24 13:04:02

D: Hilfswerk besorgt über deutsche Agrarpolitik


Das katholische Hilfswerk Misereor fordert die Bundesregierung auf, Konsequenzen aus der UN-Kritik an ihrer internationalen Handels- und Agrarpolitik zu ziehen. „Die Bundesregierung sollte die Empfehlungen der UNO sehr ernst nehmen und die menschenrechtlichen Auswirkungen der EU-Handels- und Agrarpolitik überprüfen", so Misereor-Hauptgeschäftsführer Josef Sayer in einer Pressemitteilung.
Am vergangenen Freitag hatte der UN-Ausschuss für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte seine „tiefe Besorgnis" über die Auswirkungen der deutschen und europäischen Agrar- und Handelspolitik auf das Menschenrecht auf Nahrung zum Ausdruck gebracht. Sie fördere den Export subventionierter Agrarprodukte in Entwicklungsländer. „Molkereien in Burkina Faso nutzen häufig europäisches Milchpulver für die Herstellung von Joghurt, während wir von den Peul-Nomaden hören, dass sie auf ihrer Milch sitzen bleiben", stellte Sayer fest. Die Chancen zur Umsetzung des Rechts auf Nahrung unter den Kleinbauern würden durch EU-Exporte stark behindert.
Misereor begrüßt in diesem Zusammenhang die an diesem Montag veröffentlichte neue Menschenrechtsstrategie des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Das Hilfswerk unterstütze laut Pressemeldung die darin bekundete Absicht des BMZ, in der Handels- und Agrarpolitik künftig „die Menschenrechte zur Geltung zu bringen“.

(pm 24.05.2011 ord)








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