Trotz Kritik von Gewerkschaften halten die Caritas und die katholischen Bischöfe am
so genannten „Dritten Weg“ im Arbeits- und Tarifrecht fest. Beschäftigte im kirchlichen
Dienst würden bei diesem Sonderweg nicht schlechter gestellt, so der Sekretär der
Deutschen Bischofskonferenz, Jesuitenpater Hans Langendörfer, in der Ausgabe der „Neuen
Osnabrücker Zeitung“ von diesem Montag. Caritas-Präsident Peter Neher erklärte in
dem Interview, dass diese Vereinbarungen für die Mitarbeiter zu wesentlich besseren
Ergebnissen führten als durch Gewerkschaften und Arbeitgeber. Laut Langendörfer komme
es immer dann zu Problemen, wenn kirchliche Einrichtungen Betriebe ausgliedern, um
angesichts der von Mitbewerbern gezahlten niedrigen Löhne konkurrenzfähig bleiben
zu können. Dann orientiere man sich eben nach den von Gewerkschaften ausgehandelten
Tarifen, so Langendörfer. Mit dem Dritten Weg hat der Staat den Kirchen das Recht
eingeräumt, eigene Tarife auszuhandeln. Die Gewerkschaft ver.di hatte wegen des Dritten
Weges die Gerichte angerufen und im Januar einen Teilerfolg erzielt. Das Landesarbeitsgericht
Hamm urteilte, dass Streiks in kirchlichen Einrichtungen grundsätzlich nicht ausgeschlossen
werden dürften.