2011-05-20 14:14:24

D: BDKJ, Reformen muss man manchmal „hämmern“


RealAudioMP3 „Nein, absolut nicht, absolut keine Kirchenspaltung, die wir vorhaben“ – mit diesen Worten beruhigt der Vorsitzende des Bundes der Katholischen Jugend in Deutschland, Dirk Tänzler, neugierige Frager: Der BDKJ will an diesem Freitagabend – ähnlich wie damals Martin Luther in Wittenberg – 14 Änderungswünsche zur Zukunft der Kirche in Thesenform an eine Kirchentür nageln. Allerdings nicht in Witten-, sondern in Altenberg bei Köln. Reformwillen braucht symbolische Handlungen, manchmal muss man sozusagen hämmern und klopfen, damit die Botschaft auch ankommt. Ein zentrales Thema sei die Frage nach „mehr Demokratie“ in der katholischen Kirche, insbesondere durch mehr Beteiligung von Frauen in Leitungs- und Weiheämtern, sagte Tänzler dem Kölner Domradio:

„Da merken wir einfach, wie wir es im Jugendverband leben: Frauen werden hier zur geistlichen Leiterin gewählt. Männer, nicht unbedingt nur geweihte Männer, werden zum geistlichen Leiter gewählt. Wir werden Demokratie erleben innerhalb der Jugendverbandsarbeit. So wollen wir zeigen: Das, was wir in unseren Jugendverbänden können, warum soll das nicht in der Kirche allgemein gültig sein? Warum können wir das nicht auch mal als gutes Beispiel voran geben, wie Kirche sich auch aufbauen kann?“

In dieser Frage zähle man auch auf den Dialogprozess, den die deutschen Bischöfe initiiert haben. Er hoffe hier auf einen „konstruktiven Streit“, gibt Tänzler an. Mit den Thesen vom Freitagabend sei es freilich noch lange nicht getan, räumt er ein:

„Wir sind keine Partei, die mit einem fertigen Beschluss in eine Vollversammlung hineingeht, den alle „abnicken“. Wir machen Dialog und leben dies . Und wir sind selbst gespannt, was dann am Sonntag zum Ende der Hauptversammlung herauskommen wird.“
Auf der BDKJ-Versammlung wird auch der Bundesvorstand gewählt. Dirk Tänzler stellt sich zur Wiederwahl als Bundesvorsitzender.

(domradio/rv 20.05.2011 pr)
Unser Foto zeigt nicht etwa BdKJ-Mitglieder beim Protest, sondern vielmehr junge Spanier bei einer Demonstration an diesem Freitag im Zentrum von Madrid.







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